Die Auswahl des Produktes bestimmt das "Klima" in der Kommune

Ökologischer Einkauf ist machbar, juristisch abgeklärt und politisch gewünscht. Copyright: Roger Jegg, Fotolia

Kommunen sind – weltweit - wesentliche Verursacher von klimaschädigenden Treibhausgasen. Der Einkauf von Produkten, die von der Entstehung über die Verwendung bis hin zur Entsorgung klimaverträglich sind, kann ein Beitrag sein, den CO2-Ausstoss regional zu mindern. Darüber hinaus ist die stoffliche Nutzung von nachwachsenden Rohstoffen eine Schlüsseltechnologie zu einer sicheren Versorgung für unsere Industrie mit Rohstoffen. Die öffentliche Hand verfügt über ausreichende Kaufkraft, um den Markt für Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen zu vergrößern und damit aktiven Klima- und Ressourcenschutz zu leisten.

Ökologischer Einkauf ist machbar, juristisch abgeklärt und politisch gewünscht. Voraussetzung ist ein in der Kommune abgestimmtes Gesamtkonzept. Denn mit der Beschaffung von Produkten und/oder Energie aus nachwachsenden Rohstoffen betreten viele Kommunen und ihre Beschaffungsverantwortlichen Neuland.

Aus diesem Grunde sollten Sie sich nicht überfordern und zu Beginn einige wenige – aber relevante – Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen in Ihre Beschaffung einbeziehen. Wichtig ist auch, dass Sie Ihre Lieferanten und Dienstleister in Ihre Umstrukturierungen einbeziehen, damit auch diese eine Chance erhalten, ihr Angebotsportfolio umzubauen.

Begreifen Sie ökologische Beschaffung als Chance, „verstaubte“ Beschaffungsvorgänge zu „entrümpeln“ und auf den neuesten Stand zu bringen. Sie werden dabei auch auf wesentliches Kosteneinsparungspotenzial stoßen.

Folgende Schritte sind notwendig: 

  1. Ämterübergreifende Arbeitsgruppenbildung zur Bestandsanalyse Ihrer kommunalen „Beschaffung“ und möglicher Optimierungsziele in Organisation und Ausführung.
  2. Grundsatzbeschluss auf politischer Entscheidungsebene, künftig bevorzugt Produkte/Energie aus nachwachsenden Rohstoffen im Einflussbereich der Kommune einzusetzen.
  3. Übernahme dieses Beschlusses in die Beschaffungsordnung der Kommune.
  4. Einheitliches und abgestimmtes Verwaltungshandeln in den verschiedenen Handlungsfeldern bezogen auf eine ökologische Beschaffung. 
  5. Berücksichtigung von Lebenszykluskosten im kommunalen Haushalt.
  6. Fortbildung der Beschaffungsverantwortlichen zu ökologischen und rechtlichen Aspekten bei der Beschaffung von Produkten und Dienstleistungen.
  7. Kontrolle und Optimierung des Prozessablaufes.

Umfangreiche Informationen erhalten Sie hierzu auch unter www.procuraplus.org oder www.beschaffung-info.de.

Das Bundesumweltamt hat einen Ratgeber "Umweltfreundliche Beschaffung" mit Schulungsskripten herausgegeben, den Sie hier herunterladen können.

Weitere nützliche Informationen bekommen Sie unter: http://www.cep.eu/analysen-zur-eu-politik/binnenmarkt/leitmarktinitiative/

Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. ist Mitglied im kommunalen Beschaffernetzwerk.

 

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